PA-128-2021 (November 2021)
gemeinsam mit BVB/FREIE WÄHLER, GUL, Fr. Sigrun Pilz
Beschlussantrag:
Die Panketaler Gemeindevertretung fordert den Bürgermeister von Bernau bei Berlin (im Folgenden nur Bernau) auf, eine umfassende Prüfung zur Erhöhung von Schwimmhallenkapazitäten durchzuführen.
In der Rolle als Mittelzentrum sind dabei die notwendigen Kapazitäten der zugehörigen Kommunen Ahrensfelde, Panketal, Wandlitz und Werneuchen einzubeziehen. Dazu ist auch der Bau eines kommunalen Sport- und Erlebnisbades in Betracht zu ziehen.
Zur Umsetzung des Vorhabens möge der Bürgermeister der Stadt Bernau seine Amtskollegen sowie den Landrat des Kreises Barnim zu einer gemeinsamen Beratung einladen, um insbesondere die nachfolgenden Themenblöcke zu erörtern:
1. Ermittlung der kurz-, mittel- und langfristig notwendigen Schwimmhallenkapazitäten zur Sicherstellung von kommunalen Aufgaben sowie Bereitstellung von Angeboten für ein ausgleichendes und qualitativ hochwertiges Lebensumfeld
2. Erörterung der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie der gemeinsamen finanziellen Ressourcen zur Errichtung eines kommunalen Sport- und Erlebnisbades
3. Einbeziehen der Bürgerschaft bzgl. der Ausgestaltung eines Sport- und Erlebnisbades
Begründung:
Gemäß Landesentwicklungsplan des Landes Brandenburg ist Bernau bei Berlin als sogenanntes Mittelzentrum klassifiziert. Damit kommt der Stadt eine besondere Verantwortung und Federführung bei der Schaffung von Elementen der Daseinsvorsorge sowie entsprechender Infrastruktur zu. Als Mittelzentrum erstreckt sich diese Verantwortung auf Bernau selbst sowie die umliegenden Kommunen Panketal, Ahrensfelde, Werneuchen und Wandlitz.
Die Einwohnerzahlen dieser Kommunen sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen, wobei die Infrastruktur nur mäßig mitgewachsen ist. Das gilt auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von ausreichenden Schwimmhallenkapazitäten. Schulklassen müssen zum Teil weit fahren, um die vorgesehene Befähigung zum Schwimmen zu erlangen. Das vorschulische Erlernen des Schwimmens, welches regelmäßig auf Eigeninitiative von Eltern beruht, ist zumeist mit sehr langen Wartezeiten verbunden oder scheitert sogar gänzlich. Ein im September 2020 in der Gemeinde Panketal erfolgreich eingebrachter Antrag des Einreichers zur Organisation von Schwimmkursen in den Kitas (siehe Bezug) scheiterte mangels verfügbarer Schwimmhallenkapazitäten.
Weitere Verdichtung sowie der Bau neuer Wohnareale werden den Zuzug im gesamten Gebiet steigen lassen und für einen weiteren Anstieg der Einwohnerzahlen sorgen. Die Bedarfe werden entsprechend in Zukunft steigen.
Neben dem Nutzen für die frühkindliche Entwicklung sollte auch die Tragweite für den Vereins-, Breitenund Seniorensport Berücksichtigung finden. Auch hier ist es wünschenswert, bedarfsdeckende Angebote für sportliche Aktivitäten zu schaffen. Die Möglichkeit zur Erlangung von Schwimmabzeichen oder der Ertüchtigung zum Rettungsschwimmer sollten dabei ebenso in Betracht gezogen werden wie der zusätzliche Nutzen aus einem Wohlfühl- und Erlebnisbereich.
Bernau und die angeführten Kommunen sowie der Landkreis Barnim verfügen über eine zumeist gut situierte Bürgerschaft und entsprechende positive Rahmenbedingen in der Haushaltsführung. Ein derartiges Projekt ist für einzelne Kommunen dennoch schwierig zu stemmen, weshalb wir hier dazu aufrufen, dieses Projekt mit gemeinsamen Kräften und Ideen anzugehen.