10-Minutentakt der S-Bahn technisch möglich
Panketal direkt an die Hauptstadt Berlin angrenzend, ist eine prosperierende Gemeinde. Auch dank der guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.
Ein Wermutstropfen trübt jedoch das Gesamtbild. Es ist der fehlende 10-Minutentakt im S-Bahnnetz über den Bahnhof Buch hinaus. Seit Anfang der 90er Jahre engagierte sich deshalb die Panketaler CDU parteiübergreifend für eine Verkürzung des 20-Minutentaktes.
Bisher scheiterten alle Vorsprachen wegen eines fehlenden 2. Gleises und der erheblichen finanziellen Aufwendungen seitens der Bahn.
Rein rechnerisch - allerdings mit unzureichendem Puffer von einigen Sekunden - ließe sich zwar ein 10-Minutentakt planen, der aber praktisch zur Instabilität des Fahrplanes geführt hätte.
Das änderte sich ab 2016 mit den Modernisierungsmaßnahmen der Bahn deutlich, wie auf einer von den CDU-Verbänden Panketal, Bernau und An der Panke (Berlin Pankow) organisierten Informationsveranstaltung zu Tage kam. Der dazu eingeladene Arbeitsgebietsleiter für Bauprojekte bei der DB Netz AG, Olaf Schroeder, konnte dies trotz enormer technischen Details sehr verständlich darlegen.
Wertvolle Zeit konnte, durch die Errichtung eines elektronischen Stellwerks, die schnellere Beschleunigung der Züge durch ausreichend Strom für zwei Züge gleichzeitig und die, eine höhere Geschwindigkeiten zulassende, Weiche mit größerem Radius gewonnen werden. Gleichzeitig wird das Gleis in Bernau um 200m verlängert, so dass der abzufertigende Zug nicht mehr auf den Entgegenkommenden warten muss.
Woran liegt es, dass trotz dieser guten Nachricht alles beim Alten bleibt?
Die zusätzliche Beförderungsleistung muss vom Land bestellt und bezahlt werden.
Und hier tut sich die Politik schwer; trotz der Erklärung der aus Panketal kommenden Landtagspräsidentin Britta Stark zu einer konzertierten Zusammenarbeit aller politischen Kräfte.
Die dazu im Landtag durch unseren Landtagsabgeordneten Uwe Liebehenschel eingebrachte Anfrage blieb bisher ohne das erhoffte Ergebnis.
Ein weiteres Ärgernis wird durch das Schreiben des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg vom Januar 2016 aufgezeigt. Mit Hinweis auf die bestehenden Mängel und die begrenzte Anzahl einsatzfähiger S-Bahnwagen wird das Ansinnen eines 10-Minutentaktes kategorisch abgewiesen. Besonders empörend finden wir die Auffassung, dass trotz unzureichender Kenntnisse zu den Randbedingungen, die Aussagen eines führenden Mitarbeiters der Deutsche Bahn Netze in Frage gestellt werden. Herr Schroeder hatte diese auf unserer Veranstaltung im November 2015 zur Betriebsstabilität beim 10-Minutentakt nicht nur getroffen, sondern konnte anhand der vorliegenden technischen Unterlage den schlüssigen Beweis dazu antreten. Wenn man so etwas ohne genaue Kenntnis der Zusammenhänge einfach negiert, ist das zweifelsohne ein Ausdruck von Respektlosigkeit gegenüber anderen Auffassungen.
Aber die Bürger können sich darauf verlassen, dass die CDU ohne Parteigrenzen zu beachten „am Ball bleiben“ wird.
Dr. Reiner Jurk
Vorsitzender
P.S. Bei der Einrichtung einer Toilette am Bahnhof Zepernick und beim Aufzug hat sich das „am Ball bleiben“ letztendlich auch ausgezahlt