CDU Panketal

Beschlüsse der Gemeindevertretung im Juni

Gartenwasser und Sprengverbot

Das Bewässern des Gartens mit Trinkwasser wird ab August in den Zeiten zwischen 17 bis 21 Uhr verboten. Dafür gibt es zwei entscheidende Gründe: 
 
1. Die Kapazitäten des Wasserwerks reichen nicht aus, um den hohen Verbrauch am Nachmittag im Haushalt UND Garten abzudecken. 
 
Ohne Handlung droht ein Zusammenbruch der Wasserversorgung. Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigen, dass die Einschränkung der Gartenwasserzeiten wirksam ist, da sie zu einer Glättung der Verbrauchsspitzen führt. Genau darauf zielt die Maßnahme ab - nicht wirklich auf geringeren Wasserverbrauch, sondern auf eine bessere Verteilung über den Tag. 
 
Hintergrund: Das Wasserwerk ist nicht auf unsere aktuelle Einwohnerzahl ausgelegt. Die bereits beschlossene Erhöhung der Kapazitäten im Wasserwerk wird bisher nicht umgesetzt und ein Einschreiten mit Verboten somit unumgänglich. Die Beschlüsse für einen weiteren Filter zur Erhöhung der Wasserbereitstellung und einen Reinwasserbehälter (zur Zwischenspeicherung und Entnahme in Verbrauchsspitzen) liegen seit rund 3 Jahren vor. 
 
Die Sicherstellung der Wasserversorgung darf aus unserer Sicht nicht als Druckmittel zum Wassersparen genutzt werden. Ein Zusammenbruch der Wasserversorgung aufgrund zu geringer Aufbereitungskapazitäten in unserem Wasserwerk wäre unentschuldbar und direkt durch den Bürgermelster zu verantworten. 
 
2. Grundwasser wird in unserer Region immer knapper. 
 
Wie beschrieben, ist das Sprengverbot nicht wirklich zum Wassersparen geeignet - wer zukünftig um 15 Uhr den Garten gießt, wird nicht weniger Wasser verbrauchen als zuvor. Nichtsdestotrotz sollte mit dieser Maßnahme auch der Versuch einer Aufklärung in Panketal verbunden werden. Eine entsprechende Kommunikation erwarten wir in Verbindung mit der Veröffentlichung des Sprengverbots.

 
Schauen Sie sich Panke und Dranse an - bzw. schauen sie in ihre nahezu ausgetrockneten Gräben: Wir werden in den kommenden Jahren umdenken müssen! 
 
Trinkwasser gehört in Kochtopf, Trinkflasche und Dusche, nicht auf den Rasen. Wir müssen Regenwasser in der Gemeinde in den niederschlagreichen Monaten sammeln, mehr vor Ort versickern (um Grundwasser anzureichern) und effizienter bewässern. Wir alle können dazu beitragen, indem wir soweit wie möglich Regenwasser im Garten nutzen. Trinkwasser sollte nur zur Not ergänzend zum Einsatz kommen - durch Tropfbewäswerung und das Gießen in den frühen oder späten Stunden des Tages kann dabei deutlich Wasser eingespart werden.
 
Auch die Gemeinde ist in der Pflicht. Seit Beginn seiner Amtszeit redet der Bürgermeister über Pools und die Pflicht der Bürger. Parks und Strassenbäume werden aber weiterhin (gern an heißen Nachmittagen) mit Trinkwasser gegossen (zuletzt gesehen in der vergangen Woche im Schillerpark). 
 
Haben wir uns die Entscheidung leicht gemacht, oder leichtfertig getroffen? Nein.
Behauptet hatte dies die neue Fraktion der AfD. Leider nahm keiner der Wortführer an den vielen Treffen der eigens gegründeten Arbeitsgruppe teil. 
 
Wir haben neben den Ausschüssen und der Gemeindevertretung zwei Jahre in einer Arbeitsgruppe zum Thema Wasser mitgewirkt. Dank des großen Engagements des Vorsitzenden unseres Hauptausschusses, Thomas Stein, konnten in dieser Zeit endlich belastbare Aussagen zu Verbräuchen und Problemen der Wasserversorgung herausgearbeitet werden. Wir haben viele verschiedene Szenarien dabei beleuchtet. Nach dem letzten Jahr wurde klar: Aufklärung allein (zumindest mit der letztjährigen Kampagne) reicht nicht - der Verbrauch am Nachmittag ist dadurch nicht messbar gesunken. Wir kommen also ohne Erhöhung der Wasserkapazitäten nicht um ein Sprengverbot herum.
 
Für alle Interessierten: Panketal kauft bereits Wasser aus Berlin. Da auch dort sowie im angrenzenden Wasserverband PankeFinow aufgrund der Zuzugs Wasser knapp wird, können wir auch nicht auf „Rettung“ von außen hoffen. 
 
Darüber hinaus haben wir Smarte Wasserzähler beleuchtet - diese erfordern Investitionen in den Privathaushalten und dem Eigenbetrieb, um am Ende das gleiche zu erreichen wie ein Sprengverbot, nur eben mit mehr Geldeinsatz und Bürokratie.
 
Wie das Sprengverbot kontrolliert und sanktioniert wird, ist noch nicht beschlossen. Im ersten Schritt wird seine Wirksamkeit ohne hohe Geldbuße überprüft - es ist also der Versuch, auf Vernunft durch intensive Aufklärung und klare Regeln zu setzen.